Es war keine große Überraschung, als ich vor Kurzem eine Anfrage erhielt, ob ich nicht passend zur Maturazeit einen Beitrag über Lernhilfen verfassen könnte. Wie wichtig es nämlich ist, in unserer schnelllebigen Zeit – sowohl im Job, Studium, Schule als auch im privaten und persönlichen Bereich – wichtiges Wissen regelrecht aufzusaugen, wird wohl so ziemlich jedem bewusst sein. Nicht ohne Grund investieren deutsche Eltern rund 1,5 Milliarden Euro in die Nachhilfe ihrer Kinder (Quelle: Spiegel).
Jetzt ist es soweit. Nach längerem Recherchieren habe ich die beliebtesten Lern- und Merk-Techniken sowie die, die für mich am besten funktionieren, zusammengefasst und für euch zur Verfügung gestellt.
Bevor wir aber zu den 6 besten Lernhilfen kommen, möchte ich dir erst einmal erklären, wie das Merken und Lernen in unserem Gehirn überhaupt funktioniert.
Wie unser Gehirn arbeitet…
Ein Mensch hat im Durchschnitt 100 Billionen Gehirnzellen/Synapsen (Quelle: Wikipedia).
Allerdings sagt die Anzahl dieser Zellen gar nichts über die Intelligenz eines Menschen aus. Entscheidend sind die Verbindungen, die Kurzschlüsse zwischen den Synapsen, deren Stärke und Menge. Je mehr von diesen Verbindungen du hast und je stärker sie ausgeprägt sind, umso intelligenter bist du.
Wie entstehen Nervenverbindungen im Gehirn?
Es ist so: Alles, was du wahrnimmst (sehen, hören, fühlen, sagen, denken, riechen,…) ist eine Information, die jedes Mal, wenn du sie aufnimmst, eine Nervenverbindung zwischen 2 Gehirnzellen in deinem Gehirn kurzschließt.
Je öfter dieser Kurzschluss wiederholt wird, also je öfter du zum Beispiel dasselbe Wort hörst, umso stärker wird die dafür vorgesehene Verbindung in deinem Gehirn.
Zusätzlich dupliziert sich die Menge der Wiederholung, je mehr unserer Reize (sehen, hören, riechen, schmecken, tasten) beansprucht werden.
Außerdem: Je intensiver du dieses Wort erlebst, je emotionaler es dich trifft, umso stärker ist der Kurzschluss und umso stärker wird auch die Verbindung nach diesem Kurzschluss sein.
Das bedeutet: entscheidend dafür, wie gut du dir etwas merkst sind:
- die Anzahl der Wiederholungen
- die Stärke der damit verbundenen Emotion
- die Menge der verschiedenen Reize
Ich könnte jetzt noch viel tiefer in die Materie unseres Gehirns eingehen. Da das aber nicht Sinn des Textes ist, gehe ich nun zum nächsten Punkt über. Auf Wunsch und bei mehrfacher Nachfrage kann ich aber gerne Mal einen Beitrag über unser Gehirn verfassen. Kontaktiere mich dafür per Kontaktformular oder hinterlasse mir einfach einen Kommentar. 🙂
5 bewährte Lernhilfen und Merktechniken
Der Grund warum du hier bist, ist wahrscheinlich der, dass du Probleme hast, dir irgendwelche Informationen einzuprägen und nun nach einer Lösung für dieses Problem suchst.
Eines vorweg: Nicht jeder lernt gleich, daher werden womöglich nicht alle dieser Lernhilfen für dich funktionieren. Außerdem geben dir diese Methoden keine Garantie, dass du danach auch in Stresssituationen (Prüfungsangst, Lampenfieber) dein ganzes Wissen beibehältst. Dazu gibt es aber am Schluss noch einen Bonus-Trick. 😉
Aber jetzt genug der langen Worte!
Lernhilfe 1: Schreib dir alles auf…
Die erste Lernhilfe klingt vielleicht ein bisschen altmodisch, ist aber extrem effektiv.
Wenn du dir etwas notierst, denkst du an das Wort, schreibst es, siehst es, und wandelst es in eigene Worte um, die eine persönlichere und emotionalere Bedeutung für dich haben. Du riechst ggf. noch den Duft des Papiers, berührst den Stift, die Buchstaben werden zu Bildern,…
Durch die Menge an Informationen die du beim Niederschreiben aufnimmst, arbeitet dein Gehirn auf Hochtouren und wiederholt das zu Lernende extrem oft. Durch die persönliche, emotionale Verbindung brennt sich das Ganze noch stärker ein.
Untersuchungen haben ergeben, dass wir beim Notieren von Sachen die Worte so empfinden, als würden wir das Geschriebene gerade selbst erlebt haben.
Lernhilfe 2: Dir selbst laut vorsagen…
Laut aussprechen ist eine sehr gute Lerntechnik zum Beispiel beim Fremdwörter lernen. Durch wiederholtes vorsagen werden starke Verbindungen zwischen deinen Gehirnzellen geformt, die dir die Wörter mindestens bis zur nächsten Prüfung einprägen. Wenn du dir manche Wörter wirklich auf ewig merken solltest, musst du diese Technik Tag für Tag wiederholen.
Nach ca. 6 Monaten oder 10.000 Wiederholungen pro Wort, wirst du es nie wieder vergessen. 😉
Für lange Texte eignet sich diese Technik jedoch nicht. Lautes Vorlesen von Texten hat sich in mehreren Experimenten nicht bewährt.
Hierbei ist es sinnvoller, nur die wichtigsten, markantesten Wörter laut zu betonen.
Lernhilfe 3: Teile dir Kompliziertes auf…
Gerade bei komplizierten, großen Aufgaben kann es schwer sein, sich alles zu merken. In diesem Fall solltest du dir das Ganze in kleine Teile zerbrechen und einen nach dem anderen durch wiederholtes durchlesen lernen.
Außerdem ist es hilfreich (gerade bei komplexeren Dingen), das zu Lernende mit bereits Gelerntem zu verknüpfen, das der neuen Sache ähnelt.
Finde gewisse vorhandene Muster, die dem Neuen gleichen und präge dir das als Eselsbrücke ein.
Lernhilfe 4: Ersatzwörter suchen…
Diese Methode eignet sich besonders zum Lernen von Fremdwörtern.
Ich habe erst letztens ein gutes Beispiel dafür gefunden:
Mal angenommen, du lernst Englisch und musst das Wort MÄUSE = MICE lernen, kannst es dir aber nicht merken.
Du suchst dir ein Wort in deiner Muttersprache, das dem Fremdwort sehr ähnelt: MICE – MAIS.
Dann stellst du dir ein Bild dazu vor, wie zum Beispiel Mäuse auf einem Maisfeld den ganzen gelben Mais auffressen. Danach wirst du immer, wenn du auf das Wort MICE stößt, das Bild mit den Mäusen auf dem Maisfeld sehen und siehe da: MICE = MÄUSE!
Auch zur Einprägung von Namen hat sich diese Technik bewährt.
Lernhilfe 5: Zahlen merken mittels Geschichten
Auch hierfür habe ich als einfache Erklärung ein Beispiel gesucht.
Bei dieser Lernhilfe muss allerdings meiner Meinung nach schon sehr viel Glück dabei sein, dass du für jede Zahlenreihe eine passende Lösung findest. 😉
Ich hab sie trotzdem beigefügt, da ich mir früher manchmal Handynummern mit dieser Methode gemerkt habe.
Der Chinese Chao Lu ist offizieller Weltrekordhalter im Kreiszahl-PI-Nachkommastellen-Merken. (Ja, sogar das gibt’s. 😀 )
Mit diesem Trick schafft er es, 67.890 Nachkommastellen auswendig aufzusagen.
Akira Haraguchi soll sich sogar 100.000 Stellen gemerkt haben – das wurde allerdings nie bestätigt.
Beispiel: 3210072412
Diese lange Zahl könntest du dir beispielsweise so merken:
3-2-1-Meins = E-Bay Slogan
007 = James Bond
2412 = Datum von Weihnachten
E-Bay, James Bond, Weihnachten
Bei E-Bay kauft James Bond seine Weihnachtsgeschenke!
Auch hier gilt wieder: Je absurder die Geschichte, umso einfacher wirst du sie dir merken!
BONUS-LERNHILFEN
In meinem E-Book „Mit Leichtigkeit leichter lernen“ findest du all die oben genannten Techniken PLUS 2 Bonus-Techniken (Lernen von Listen und richtigen Reihenfolgen + Fremdsprachen lernen und dabei Zeit „gewinnen“ – so blöd es auch klingen mag 😉 ) ausführlich erklärt.
Du hast heute die Möglichkeit, bis zum Ablauf der Zeit, das E-Book KOSTENLOS herunterzuladen. Klicke dazu einfach unten auf den Button!
Fazit
Egal ob in Schule, Studium oder im Job, fest steht, dass die Menschen, denen das Lernen leicht fällt, massenhaft Vorteile in unserer schnelllebigen Welt haben.
Mit diesen Lernhilfen wird es dir in Zukunft sicherlich leichter fallen, das so wichtige Wissen dieser Erde aufzunehmen.
Beste Grüße Mach auch deine Freunde mit diesen Techniken bekannt und hilf ihnen somit, leichter durchs Leben zu kommen.
Teile diesen Beitrag zum Thema Lernhilfen. Hinterlasse auch gerne deine Meinung zu diesem Thema unten in einem Kommentar. 🙂
Philipp Schmid