Vor allem in der Schule und beim Studieren aber auch in manchen Berufen würde man sich öfters wünschen, ein fotografisches Gedächtnis zu haben. Da dieses aber nur ein kleiner Prozentsatz der Menschheit besitzt, habe ich mich auf die Suche nach einer Alternative für das perfekte Denken und Merken von Dingen gemacht. Und siehe da, ich hab was gefunden und bereits getestet – meinen Gedächtnispalast – und ich bin positivst überrascht! 🙂
Der Gedächtnispalast…Zuhause deines Denkens
Vielleicht kennst du diesen „Palast“ schon aus der Serie „The Mentalist“. Aber auch dort wird nicht wirklich erklärt, wie sich der Ermittler und Mentalist Patrick Jane alles so detailgenau merkt. Vielleicht denkst du dir jetzt, das ist ja nur eine Serienfigur, alles nur gespielt, klar, dass der sich alles merken kann… Aber ich war immer schon der Meinung, dass man von allem etwas lernen kann. Außerdem bin ich Fan von „The Mentalist“ und wollte mehr darüber erfahren. Darum habe ich folgendes Buch zur Serie gelesen: So werden Sie ein Mentalist – Simon Winthrop.
Aber zurück zum Thema.
Was ist der Gedächtnispalast eigentlich?
Der Gedächtnispalast ist, wie schon im Name steckt, dein persönlicher Palast, das Zuhause deines Denkens und deiner Erinnerungen. Er ist ein geistiges Gebilde, das dir dabei hilft, Dinge besser zu merken, indem man Bilder mit Orten verknüpft.
Später beim Abrufen der Orte schießen dir glasklar die Bilder in den Kopf und du kannst dich bis aufs kleinste Detail daran erinnern.
Dein Palast wird einzigartig sein und er wird dich gerade am Anfang jeden Tag aufs Neue von seiner Effektivität begeistern!
Wie baue ich meinen Palast?
Das allerwichtigste am Gedächtnispalast ist das Fundament. Du musst deinen Palast dort erbauen, wo du dich wohlfühlst. Irgendwo, wo du dich blind zurecht findest. Dein Haus, deine Wohnung, dein Arbeitsplatz, der Weg in die Arbeit,…
Das wichtigste: du musst dir diesen Ort ganz genau vorstellen können, jedes Detail im Kopf haben und dir lebhaft ausmalen können, wie du von einem Zimmer ins Nächste gehst bzw. die Strecke entlangfährst.
Mein persönlicher Gedächtnispalast ist mein Elternhaus, weil ich dort 13 Jahre meines Lebens verbracht habe.
Wie präge ich mir Dinge ein?
Nun wo du dein Fundament fertig hast, musst du die Dinge, die du dir merken möchtest mit den Orten in deinem Gedächtnispalast verknüpfen.
Beispiel: Einkaufsliste
Wir brauchen Eier, Ketchup, Salat, Backpapier und Müllsäcke.
Also, ich komme zu meinem Elternhaus. Als erstes sehe ich die Haustür. Auf die Tür wurde mit roter Farbe (Ketchup) „Hallo Philipp“ geschrieben.
Ich mache dir Tür auf, und sehe die Garderobe. In den Schuhen liegen Eier wie in Eierbechern.
Als nächstes kommt die Küchentür. Ich schau rein und sehe den Tisch. Nur sitzen statt Menschen Müllsäcke auf den Sesseln und essen Müll.
Dann kommt das WC. Dort hängt statt Toilettenpapier einfach Backpapier und ist ausgerollt worden, dass es am ganzen Boden herumliegt.
Als letztes kommt das Bad. In der Badewanne wächst Salat und die Salatköpfe rufen, dass sie geerntet werden wollen.
Das ganze klingt ein bisschen komisch, aber je verrückter du dir die Bilder vorstellst, umso leichter kannst du dir alles merken. Zum Beispiel als ich angefangen hatte, da kotzte eine XL-Bierflasche in die Badewanne, was für mich bedeutete, dass ich Bier kaufen musste. 😀
Wenn du jetzt Einkaufen fährst, gehst du wieder Schritt für Schritt durch deinen Gedächtnispalast. Du wirst die Bilder klar vor Augen haben.
Haustür – „Hallo Philipp“ aus Ketchup – also Ketchup in den Einkaufswagen
Garderobe – Schuhe sind Eierbecher – also Eier
Küche – Müllsäcke sitzen am Tisch – Müllsäcke ins Wagerl
WC – Backpapier statt Toilettenpapier
Bad – Salatköpfe rufen nach Ernte aus der Badewanne
…..
Wenn du einfach der Reihe nach von Haustür bis zum letzten Zimmer gehst und bei jeder Verknüpfung das Ding in deinen Einkaufswagen legst, wirst du nie wieder etwas vergessen!
Klar brauchst du auch hier Übung. Aber je öfter du deinen Gedächtnispalast trainierst, umso leichter wirst du dir alles merken können.
Und du kannst diesen Trick auf jeden anderen Bereich deines Lebens anwenden wo du dir was merken musst. Für Prüfungen, Schule, Menschen, Navigation beim Autofahren,…
WICHTIG: Wenn du dir z.B. für die Schule Dinge in einer gewissen Reihenfolge merken musst, dann musst du sie auch der in richtigen Reihenfolge in die Zimmer hängen.
Haustür – 1. Wort
Garderobe – 2. Wort
Küche – 3. Wort
und so weiter…
Ich persönlich kann mir durch diesen Trick bis zu 20 Dinge in einer gewissen Reihenfolge merken und das Ganze über Tage hinweg. Und das kannst auch du.
Also: Bilde dein Fundament, baue dir deinen Palast und üben, üben, üben (Learning By Doing). Und behalte dir immer im Hinterkopf: je komischer und lustiger die Verknüpfungen, desto leichter merkst du sie dir!
In diesem Sinne: Auf ein erleichtertes Denken!
Philipp Schmid